Valentino Rossi auf der Jagd nach seinem zehnten Titel 7. Teil

So wie die Saison 2004 endete, so begann die Nächste. Das erste Rennen fand 2005 in Spanien statt, also im Heimatland von Sete Gibernau. Rossis größter Konkurrent der letzten Saison führte den ersten Teil des Rennens bis zur vorletzten Runde, in welcher der Italiener seinen Angriff durchführte und den Spanier überholte.

The Doctor versuchte einen sicheren Abstand zu gewinnen, doch gelang es Gibernau, ihn nochmals zu überholen. Also setzte Rossi in der letzten Kurve erneut auf Angriff, diesmal sehr aggressiv, mit einem Manöver, das die Öffentlichkeit spaltete. Dabei kam es nämlich zu einem Zusammenstoß zwischen den Rennfahrern, wobei Gibernau in den Sand fahren musste. Es gelang ihm zwar das Motorrad aufrechtzuerhalten aber er fuhr als Zweiter ins Ziel, während sich Rossi bereits als Sieger feiern ließ. Die spanischen Zuschauer hat sein Überholmanöver nicht begeistert, was sie ihn bei der Preisverleihung auch wissen ließen. Doch Rossi ließ das ziemlich unbeeindruckt und es spielte für den weiteren Verlauf der Saison auch keine große Rolle, da Gibernau nicht mehr konkurrenzfähig war und nach 7 Ausfällen auf dem 7. Platz endete.

Valentino Rossi und Sete Gibernau im spannenden Zweikampf vor dem ersten Sieg der Saison, Spanien 2005. (Quelle: www.widodofrog.wordpress.com)

Rossi hingegen fuhr auf seiner Yamaha YZR-M1 eine seiner dominantesten Saisons in seiner bisherigen Karriere. Auf dem Rennkalender gab es 17 Rennen, bei 16 von ihnen landete er auf dem Podest, davon 11 Mal auf dem Siegertreppchen. Am nahesten kam ihm Marco Melandri, der aber immer noch einen Punkterückstand von 147 auf den neuen 5-fachen Weltmeister hatte.

In der Saison 2006 zog sich Rossi in Gelb um, die Farbe des Hauptsponsors Camel. (Quelle: www.zimbio.com)

Nach so einem großen Erfolg war es zu erwarten, dass Rossi zum Beginn der neuen Saison 2006 als Favorit gelten würde. Doch im neuen Jahr lief es für den Italiener in der ersten Hälfte der Saison nicht so glatt. Er hatte zweimal technische Ausfälle und musste das Rennen vorzeitig beenden. Mit drei Siegen bis zur Saisonhälfte sammelte er mehr Punkte als manch andere Rennfahrer, doch die Führung übernahm nach drei Rennen Nicky Hayden. Honda setzte alle Karten auf den Amerikaner. Doch im Kampf um den Pokal waren 5 Rennfahrer, die sich während der Rennen versuchten untereinander die Punkte wegzuschnappen. Dies kam Rossi nur zugute, der somit seinen Rückstand auf den Amerikaner und seine Honda verkleinern konnte. Mit seinen 5 Siegen war der Italiener zum Schluss der erfolgreichste Rennfahrer der Saison. Obwohl Rossi den GP von Portugal in Estoril nicht gewann, wo Hayden von seinem Teamkollegen Dani Pedrosa aus dem Rennen geworfen wurde, führte er, vor der letzten Abrechnung der Saison, in Valencia mit 8 Punkten.

Der ausschlaggebende Sturz zum Saisonende 2006. (Quelle: www.crash.net)

Der Wunsch nach dem 6. Titelgewinn in Folge in der Königsklasse war groß – ja vielleicht sogar zu groß. Rossi begann das Rennen vom ersten Platz aus, startete jedoch schlecht und verlor sofort einige Plätze. Als er in der 5. Runde versuchte das versäumte aufzuholen, machte er einen Fehler und stürzte. Obwohl er das Motorrad wieder aufstellen und weiterfahren konnte, waren die realen Chancen für eine Titelverteidigung sehr klein. Er fuhr als Dreizehnter ins Ziel, womit er 3 Punkte einfuhr. Hayden schaffte den 3. Platz. Somit konnte Rossi den Amerikaner in der Punktzahl nicht überbieten.

Nachdem Rossi bis zum letzten Rennen einen Punkterückstand von mehr als 50 Punkten aufgeholt und die meisten Siege eingefahren hatte, musste er die Niederlage hinnehmen, dass ihm zum 6. Titel nur bittere 5 Punkte gefehlt haben.

Valentino Rossi auf der Jagd nach seinem 10. Titel:
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